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Lesenswert am Wochenende |
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Die Themen am 26. September 2025 |
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Unpünktlichkeit, Sperrungen, verschmutzte Wagons, kaputte Toiletten – die Pannenliste der Schwarzwaldbahn ist bedauerlich lang und die dürftige Qualität der wichtigen Verbindung zwischen Bodensee und Karlsruhe sorgt seit Jahren für Frust bei Pendlern und Reisenden. Aktuell ist die einzige direkte Anbindung von Konstanz an den Fernverkehr wieder einmal gekappt, weil zwischen Donaueschingen und Villingen Gleise und Schwellen ausgetauscht werden. Klar, das muss sein und ist auch nichts Neues für die leidgeprüften Fahrgäste – alle paar Monate sperrt die Bahn irgendeinen Streckenabschnitt und lässt die Kunden in Ersatzbusse umsteigen. Spürbar besser wird dadurch aber nichts. Und selbst wenn die Bahn fährt, sieht es im Inneren der Züge nicht besser aus: Immer wieder beschweren sich Fahrgäste über heruntergekommene Wagen und halten eine Fahrt mit der Schwarzwaldbahn für die eine Zumutung.
Der Ärger über die Zustände auf der wichtigen Verkehrsachse hat inzwischen sogar den Stuttgarter Landtag erreicht. Die Sprecherin für Schienenpersonennahverkehr der CDU-Fraktion, Sabine Hartmann-Müller, stellte beim Verkehrsministerium eine kleine Anfrage zu den aktuellen Problemen auf der Strecke. Warum kommt nur etwa jeder zwölfte Zug aus Konstanz pünktlich in Karlsruhe an? Wie soll die Qualität der Wagen verbessert und die Strecke langfristig entlastet werden? Die Antworten des Verkehrsministeriums hat mein Kollege Moritz Stein für sie zusammengefasst. Seinen Artikel verlinke ich Ihnen weiter unten in meinen Lesetipps.
Mit meinem zweiten Lesetipp möchte ich heute meine Freude über eine ganz besondere Veranstaltung mit Ihnen teilen. Der SÜDKURIER hat ein Experiment gewagt: Die Konferenz „RED@work“ sollte als erstes Treffen im deutschsprachigen Raum Menschen zusammenführen, die sich in ihren Unternehmen um die Weiterentwicklung der Redaktionen kümmern. Sie sollte kluge Köpfe unserer Branche vernetzen, um Wissen, Erfahrungen und Ideen zu teilen und die freie Berichterstattung gerade aus dem Lokalen als wesentlichen Pfeiler der Demokratie vor Ort zukunftsfest zu machen. Und das Experiment ist geglückt. Über 100 Journalistinnen und Journalisten sind nach Konstanz gereist und haben die erste Ausgabe von „RED@work“ mit ihrer Neugier, Offenheit und Kreativität zum Leben erweckt. Dass aus einer ersten Idee unseres SÜDKURIER-Teams um Sebastian Pantel, Annegret Allgaier und Lena Zieseniß durch viel Mut und Einsatz ein Branchentreffen wurde, das es so noch nicht gegeben hat, macht mich stolz. Wie die Veranstaltung lief, erfahren Sie in dem Artikel, den ich Ihnen weiter unten verlinke.
Grund zur Freude hat außerdem unser Team der Lokalredaktion in Friedrichshafen, dessen Arbeit nun mit einer besonderen Auszeichnung gewürdigt wurde. Anlass war die Berichterstattung über den Suizid der Oberärztin Elke Küßner im Dezember 2023, der anschließend mehrere Gerichte beschäftigte. Die Medizinerin, die im Klinikum Friedrichshafen auf der Intensivstation gearbeitet hatte, hatte über Monate hinweg auf Missstände hingewiesen, die Patientenleben gefährdet haben sollen. Ein komplexes und sensibles Thema, das auch meinen lieben Kolleginnen und Kollegen in Friedrichshafen viel abverlangt hat.
Sie bewältigten diese Herausforderung vorbildlich, berichteten sorgfältig, präzise und hartnäckig. Der verdiente Lohn ist nun die Auszeichnung mit dem Madsack Award für herausragende Leistungen im lokalen und regionalen Journalismus, den unsere Redakteure Fabiane Wieland, Katy Cuko und Cian Hartung bei der Preisverleihung in Hannover in Empfang nehmen durften. Der SÜDKURIER stellt einmal mehr seine Stärke unter Beweis: jeden Tag für die Menschen in unserer Region einen unerschrockenen, unabhängigen und lesernahen Journalismus anzubieten. Herzlichen Dank liebe Kolleginnen und Kollegen! |
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